Christof Brassel

Geb. 1952, im Hauptberuf als Rechtsanwalt tätig, ist Hersteller von Liedern und Texten über das abgründige Alltagsleben in jenem Land mit kratzigem CH, jenseits der Innengrenze Europas. Da er regelmässig als Bahnpendler zwischen Stein am Rhein und Zürich unterwegs ist, kommt in seinen alltagsphilosophischen Balladen durchaus auch eine gewisse Bahnalität zum Ausdruck. Jedenfalls freut er sich seines Daseins in vollen Zügen.

Die Sprache ist für Christof Brassel (ähnlich wie die Musik) nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Mittel und «Zweck» zugleich. Dass sich das Lebendige zuweilen dem Diktat der Zwecke entzieht, ist ein poetischer Grundtenor seines Freiheitsverständnisses. In diesem Sinne geht es in vielen seiner Lieder auch darum, das Geheimnis der menschlichen Würde gegen die «ach so trendigen» Sachzwänge zu verteidigen. Trotz der oft dezidiert politischen Perspektive (oder gerade deshalb) sollen die Lieder nicht zu blossen Vehikeln für «aufrüttelnde» Inhalte verkommen. Die Gratwanderung zwischen jammerndem Bierernst und postmodern-spassiger Lifestyle-Beliebigkeit ist nicht ohne Abrutscher auf die eine oder andere Seite zu bewältigen. In solchen Situationen ist die Erkenntnis hilfreich, dass wir die Welt nur dann wirklich ernst nehmen können, wenn wir sie nicht ganz restlos ernst nehmen.

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