Politblog 2023 zum Lesen und Herunterladen

Der Januarloch-Komet
Kaum ist der Stern von Donald Trump allmählich am Sinken, meldet ein Observatorium aus den USA, rechtzeitig zum Januarloch, eine neue Entdeckung aus dem All: einen bisher noch namenlosen Kometen C/2022 E3 (ZTF), der in den nächsten Tagen rasant an der Erde vorbeizischen wird. Man weiss von ihm nur, dass er schon einmal hier war, vor rund 50'000 Jahren, als Europa erst ganz spärlich von Neandertalern besiedelt war. Vermutlich will der namenlose Komet auf seiner routinemässigen Kontrollrunde ja nur mal schnell nachschauen, ob mit den Neandertalern noch alles in Ordnung ist. Da wird er dann aber schön «auf die Welt kommen», wenn er sieht, was inzwischen auf der Erde abgeht. Man kann nur hoffen, dass das Januarloch keinen gravitationsstörenden Einfluss hat, und dass der Komet dann doch nicht wirklich «auf die Welt kommt», denn dann würde sich unsere Welt wohl ziemlich unsanft aus der Welt (also aus sich selber) verabschieden. Vielleicht würde der Januarlochkomet aber auch feststellen, dass da doch noch mindestens ein Neandertaler auf der Erde unterwegs ist, nämlich der berühmt-berüchtigte politische Überlebenskünstler «Bibi Neandertaljahu», der sich soeben dank zwei rechtsextremen Kriegsgurgelparteien vor einem Korruptions-Strafverfahren in die Immunität des Prime-Minister-Amtes gerettet hat. Die israelische Opposition hat in der Folge eine riesige Demonstration in Tel Aviv zustande gebracht und den «Bibi» als «Crime-Minister» bezeichnet. Wenn es irgendwie machbar wäre, würde sie den Januarloch-Kometen noch so gerne bitten, den Neandertaljahu auf die nächste 50’000-jährige Runde durch das All mitzunehmen. Der Komet wird sich jedoch vor Einmischungen in neandertalibanische Angelegenheiten hüten. Auch fürchtet er, dass dieser unverfrorene Egoman, ihm seinen prachtvollen grünlich schimmernden Schweif, sein(e) Koma, abmontieren könnte. Ohne Koma kann der Komet nämlich nicht leben. Nur das Koma (oder heisst es die Koma?) verleiht ihm die nötige Ruhe und Gelassenheit auf seinen 50’000-jährigen Runden durch das Weltall. Mehr Koma anstelle von aggressiv-imperialem Gehabe wäre wohl auch für manche Potentaten, vom Zar Wladimir über den iranischen Brutalo-Präsidenten Raisi bis zum saudischen Auspeitscherprinzen Bin Salman, eine vielversprechende Option. So ist diesen Herren zum neuen Jahr nicht nur ein grünliches, sondern vor allem auch ein gründliches Koma zu wünschen. Die Erde würde sich so auf jeden Fall friedlicher weiterdrehen. Der namenlose Komet wird im Übrigen bereits in 50'000 Jahren wieder bei uns vorbeituckern, um nachzuschauen, wie zivilisiert es in unserer Zivilisation dereinst zugehen wird, sofern sie dann überhaupt noch ….
Ch.B. 25.1.23

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